Erste Verhandlungsrunde für Beschäftigten im Groß- und Außenhandel endet ohne Annäherung
| Quelle: Ver.di Hamburg
Die erste Verhandlungsrunde für die rund 60.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Hamburger Groß- und Außenhandel wurde am heutigen Nachmittag ohne eine Annäherung beendet.
Die Arbeitgeber legten ein Angebot vor, welches kein positives Signal an die Beschäftigten aussandte.
"Das vorliegende Angebot bedeutet für die Beschäftigten Reallohnverlust trotz Rekordumsätze", empört sich die stellv. ver.di Landesbezirksleiterin und Verhandlungsführer in Hamburg, Heike Lattekamp.
Die Arbeitgeber bieten eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 4 Prozent ab Dezember 2023 und weitere 2,1 Prozent im Dezember 2024 an. In 2023 soll ab dem Abschlussmonat und im Jahr 2024 (12 Monate später) jeweils einmalig 700 Euro Inflationsausgleichsprämie ausgezahlt werden. Über die von ver.di geforderte gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE) wollen die Arbeitgeber nicht verhandeln.
"Während die Beschäftigten in den letzten zwei Jahren aufgrund der extrem hohen Inflation Reallohnverluste hinnehmen mussten, hat der Groß- und Außenhandel im letzten Jahr ein Rekord-Umsatzplus von 18,1 Prozent nominal erwirtschaftet. Vor diesem Hintergrund ist das Angebot der Arbeitgeber völlig unangemessen. Die heute angebotene Erhöhung gleicht nicht einmal annähernd die aktuelle Inflation von 7,4 Prozent (März) aus. Anerkennung und Respekt gegenüber den Beschäftigten, vor allem durch Entgelterhöhungen, die das enorme Umsatzplus erwirtschaftet haben, müsste da selbstverständlich sein," stellt Lattekamp klar.
Auch die angebotene Inflationsausgleichsprämie werte das Angebot nicht auf, so sei diese Prämie eine Einmalzahlung und führe weder zu einer nachhaltigen Einkommensverbesserung noch wirke sie sich positiv auf die spätere Rente aus, betont Lattekamp.
Ver.di fordert für die rund 60.000 Beschäftigten im Hamburger Groß- und Außenhandel: Eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13%, mindestens 6,3% mehr als bisher angeboten, sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro und die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE).
// MEINUNG
Der Kampf der Beschäftigten des Hamburger Groß- und Außenhandels geht weiter, nachdem die erste Verhandlungsrunde ohne Ergebnis endete. Die Arbeitgeber haben ein Angebot vorgelegt, das laut Heike Lattekamp, stellv. ver.di Landesbezirksleiterin und Verhandlungsführerin in Hamburg, kein positives Signal an die Beschäftigten sendet und lediglich Reallohnverlust bedeutet. Es ist an der Zeit, dass sich auch die großen Konzerne ihrer sozialen Verantwortung bewusst werden und den Mitarbeitern eine angemessene Entlohnung zukommen lassen - gerade in einer so starken Wirtschaftsregion wie Hamburg.
Automatisch generierte Meldung (KI). | Originalmeldung aufrufen
Mehr von Ver.di Hamburg
- 15.06.2023 – "So geht man nicht mit Menschen um!"
- 09.06.2023 – Streikaufruf im Hamburger Einzel- und Versandhandel
- 02.06.2023 – 60.000 Hamburger Beschäftigte warten
- 01.06.2023 – Kommissionierer*innen in Hamburg streiken für mehr Lohn
Bundesamt für Verfassungsschutz stuft AfD als gesichert rechtsextreme Partei ein!
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die AfD als gesichert rechtsextreme Partei eingestuft, was Zweifel an ihrer Haltung gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung ausschließt. Die SPD-Fraktion Hamburg sieht dies als Folge der Radikalisierung der AfD, auch in Hamburg. Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Fraktion, betont, dass dies ein Warnsignal für ehemalige Unterstützer der AfD sein sollte, die ihre Entscheidungen überdenken sollten, angesichts der klaren rechtsextremen Tendenzen der Partei.