15.000 Euro für mutige Stimme der Frauen

NDR Sachbuchpreis geht an Eva Biringer

// IN KÜRZE
Der NDR Sachbuchpreis 2023 geht an Eva Biringer für ihr Buch »Unversehrt. Frauen und Schmerz«. Darin thematisiert sie die systematische Unterbewertung weiblicher Schmerzen in Medizin und Gesellschaft, wo der männliche Körper als Norm gilt. Viele Frauen erfahren chronische oder zyklische Schmerzen, die oft als psychisch abgetan werden. Biringer verknüpft persönliche Erlebnisse mit kulturhistorischen und medizinischen Recherchen und thematisiert das generationsübergreifende Schweigen über das Leid, was den Schmerz auch zu einer politischen und gesellschaftlichen Fragestellung erhebt.

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Der mit 15.000 Euro dotierte NDR Sachbuchpreis wird in diesem Jahr an die Autorin Eva Biringer für ihr wegweisendes Buch »Unversehrt. Frauen und Schmerz« verliehen. In diesem Werk beleuchtet die Autorin die systematische Unterschätzung weiblichen Schmerzes in Medizin und Gesellschaft.

Der männliche Körper gilt auch heute noch als Maßstab - mit gravierenden Folgen für Diagnose, Therapie und Wahrnehmung. Viele Frauen leiden unter chronischen oder zyklischen Schmerzen, die oft bagatellisiert oder psychologisiert werden. Biringer kombiniert persönliche Erfahrungen mit kulturhistorischer und medizinischer Recherche, um die vielschichtige Thematik zu ergründen.

Die Geschichte ihrer Großmutter steht dabei exemplarisch für ein generationsübergreifendes Schweigen über Leid. Schmerz wird in diesem Kontext nicht nur als körperliches Phänomen betrachtet, sondern auch als politisches und gesellschaftliches Thema. Mit Klarheit, Wut und gleichzeitig großer Sensibilität fordert Biringer, den weiblichen Schmerz endlich ernst zu nehmen - nicht als Ausdruck von Schwäche, sondern als Zeichen struktureller Ungleichheit.

»Unversehrt. Frauen und Schmerz« ist ein präzises und empathisches Buch über das, was wir zu lange überhört haben. Im Rahmen des Göttinger Literaturherbstes überreichte die Jury-Vorsitzende und NDR Programmdirektorin Ilka Steinhausen die Auszeichnung auf dem Sartorius Campus.

Die Jury begründete ihre Wahl mit den Worten: »Unversehrt ist ein starkes, aufrüttelndes Buch über weiblichen Schmerz. Eva Biringer gibt all jenen eine Stimme, deren Leid zu lange überhört wurde, und zeigt, dass Schmerz kein individuelles Versagen ist, sondern ein politisches Thema.« Diese Auszeichnung erkennt das Werk an, weil es »mutig, klug und befreiend ist - ein Aufruf, endlich hinzusehen und die Erfahrung von Frauen ernst zu nehmen.«

Neben der Preisträgerin würdigte die Jury auch die beeindruckenden Leistungen weiterer Finalistinnen: Alena Buyx mit ihrem Buch »Leben und Sterben« sowie Susanne Beyer mit »Kornblumenblau«. Beide Beiträge überzeugten durch große fachliche Tiefe und gesellschaftliche Relevanz.

Am selben Abend wurde in Göttingen außerdem zum fünften Mal der LifeSc...


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