Demokratische Fraktionen reinigen Stolpersteine

// IN KÜRZE
Am 9. November gedenkt Deutschland der Opfer der Novemberpogrome im Nationalsozialismus. In Hamburg setzen die demokratischen Fraktionen der Bürgerschaft ein Zeichen der Erinnerung: Sie reinigen 21 Stolpersteine vor dem Rathaus. Diese Steine, die in ganz Hamburg verlegt sind, erinnern an die Opfer der NS-Diktatur. Der Pressetermin findet am 6. November um 11:30 Uhr vor dem Haupteingang des Hamburger Rathauses statt, mit Beteiligung von Abgeordneten der SPD, CDU, Grünen und Linken. Isabella Vértes-Schütter betont die Bedeutung der Stolpersteine als Erinnerung an die Ermordeten.

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Am 9. November wird in ganz Deutschland der Opfer der Novemberpogrome im Nationalsozialismus vor 87 Jahren gedacht. In Hamburg setzen die demokratischen Fraktionen der Bürgerschaft ein gemeinsames Zeichen des Gedenkens und der Verantwortung: Abgeordnete reinigen 21 Stolpersteine, die sich direkt vor dem Rathaus befinden. Die überall in Hamburg verlegten Stolpersteine erinnern an die Opfer der NS-Diktatur. Der Pressetermin findet statt am

Donnerstag, den 6.11. um 11:30 Uhr,

vor dem Haupteingang des Hamburger Rathauses.

Isabella Vértes-Schütter, Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de

Mit dabei sind Isabella Vértes-Schütter (SPD), Antje Müler-Möller (CDU), Sina Imhof (Grüne) und Marco Hosemann (Linke).

Rathaus Hamburg

Dazu Isabella Vértes-Schütter, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Hamburg: »Mit der Reinigung der Stolpersteine erinnern wir an die ermordeten Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft und an alle Opfer des nationalsozialistischen Terrors. Am 9. November 1938 erreichte die brutale Diskriminierung und Ausgrenzung der Jüdinnen und Juden in Deutschland ihren vorläufigen, grausamen Höhepunkt. Im ganzen Land wurden Synagogen zerstört, jüdische Friedhöfe geschändet sowie Geschäfte und Wohnungen geplündert - auch hier in Hamburg. Die Ereignisse dieser Nacht markierten den Beginn der systematischen Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden, politischer Gegner:innen und all derjenigen, die nicht in das menschenverachtende Weltbild der Nationalsozialisten passten. Ihr Schicksal ist und bleibt eine Mahnung an uns alle, wachsam zu bleiben und unsere demokratischen Werte entschlossen zu verteidigen.«

Sina Imhof

@imhofsina

Dazu Antje Müller-Möller, Mitglied der CDU-Fraktion: »Wir reinigen die Stolpersteine vor dem Hamburger Rathaus, weil Erinnerung lebendig bleiben muss - gerade dort, wo Politik gemacht wird. Jeder einzelne Stein steht für ein Menschenschicksal, das brutal aus unserer Mitte gerissen wurde. Aber erinnern allein genügt nicht. Angesichts des wieder wachsenden Antisemitismus müssen wir mehr tun, als nur zu gedenken: Wir müssen entschieden widersprechen, schützen, handeln - jeden Tag und überall.«

Dazu Sina Imhof, Vorsitzende der Grünen Fraktion Hamburg: »Der 9. November ist ein Tag, der uns Jahr für Jahr schmerzlich daran erinnert, wohin Ausgrenzung, Hass und antisemitische Hetze führen können. Der Schutz jüdischen Lebens, das Eintreten gegen Antisemitismus und das klare Bekenntnis zu unserer vielfältigen, offenen Gesellschaft bleiben zentrale Aufgaben - in Hamburg, in Deutschland und darüber hinaus. Die Stolpersteine vor dem Rathaus erinnern uns täglich an Hamburger Parlamentarier*innen, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Sie zeigen uns auch, welche Verantwortung wir haben: Demokratie und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen sie stets auf Neue wahren und verteidigen. Die gemeinsame Reinigung der Stolpersteine ist daher ein bewusstes, parteiübergreifendes Zeichen des Gedenkens und der Solidarität.«

Dazu Marco Hosemann, Fachsprecher für Erinnerungskultur der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: »Mit unserer gemeinsamen Aktion erinnern wir heute an die Opfer der Novemberpogrome von 1938 und an alle Opfer des Faschismus. Doch Erinnern darf keine leere Symbolpolitik bleiben. Erinnern heißt, jeden Tag und mit allen Mitteln gegen das Vergessen zu kämpfen - damit sich Verbrechen wie die Shoah niemals wiederholen. Wie damals sitzen heute erneut Faschist*innen in deutschen Parlamenten und Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und andere Formen der Diskriminierung nehmen rasant zu. Um die Erinnerung wachzuhalten und sie an kommende Generationen weiterzugeben, brauchen wir deutlich mehr Gedenk- und Lernorte sowie Bildungsangebote zur Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte und ihren Kontinuitäten. Dafür setzen wir uns - gemeinsam mit den anderen demokratischen Fraktionen - in der Bürgerschaft ein. Erinnern und Gedenken bleibt antifaschistisch!«

 


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