Alarmstufe Rot für Norddeutschlands Brücken und Straßen!

// IN KÜRZE
Das NDR Politikmagazin "Panorama 3" hat umfassend den Zustand von Brücken und Straßen in Norddeutschland untersucht, indem es rund 700 Städte und Gemeinden in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen befragte. Etwa ein Drittel antwortete und lieferte Daten. Diese Informationen über kommunale Infrastrukturen werden in Deutschland nicht zentral erfasst. Die Erhebung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin, um einen Überblick über die Zustandssystematik der lokalen Infrastruktur zu erhalten.

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In welchem Zustand befinden sich die Brücken und Straßen im Norden wirklich? Um diese zentrale Frage zu klären, hat das NDR Politikmagazin "Panorama 3" alle Städte, Einheits- und Samtgemeinden sowie Ämter und amtsfreie Gemeinden befragt. Erstmals wurde in diesem Umfang der Zustand der kommunalen Brücken und Straßen in ganz Norddeutschland erfasst.

Von den rund 700 angefragten Städten und Gemeinden aus Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen antworteten etwa ein Drittel und stellten wertvolle Daten zur Verfügung. Angesichts der Tatsache, dass Informationen über den Zustand kommunale Brücken und Straßen in Deutschland nirgendwo zentral erfasst werden, ist diese Umfrage besonders aufschlussreich. Für die Erhebung arbeitete das NDR Magazin mit dem Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin zusammen.

Die Ergebnisse sind alarmierend: In den Gemeinden, die ihre Daten bereitstellten, befinden sich rund 29 Prozent der kommunalen Straßen in einem schlechten oder sehr schlechten Zustand. Zusätzlich sind 37 Prozent der Straßen nur mittelmäßig. Bei den Brücken zeigt sich ein ähnliches Bild: 12 Prozent werden als "nicht ausreichend" oder "ungenügend" eingestuft. In Hamburg betrifft dies beispielsweise 76 von 696 Brückenbauwerken. Ein weiteres Drittel der Brücken im Norden ist gerade noch als ausreichend gut zu bewerten.

Wulf-Holger Arndt von der TU Berlin ordnet die Ergebnisse als "dramatischen Aufruf" ein, um in der Verkehrsinfrastruktur mehr zu investieren und den Fokus verstärkt auf den Erhalt und die Pflege der Infrastruktur zu richten.

Da viele Bauwerke aktuell oder in naher Zukunft am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind, wird das Problem voraussichtlich noch drängender. Dies stellt die Kommunen vor erhebliche personelle und finanzielle Herausforderungen. Schon jetzt melden mehr als die Hälfte aller Kommunen im Rahmen der Umfrage eine mangelhafte Gesamtfinanzsituation.

Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds (NSGB), fordert bei "Panorama 3" eine gezielte Reaktion von der Politik.


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