Hunderte Vorfälle deutschlandweit gemeldet

Rechtsextreme Parole wird zur Melodie von Gigi D»Agostino-Hit gesungen

// IN KÜRZE
Immer mehr rechtsextreme Gruppen nutzen den Gigi D»Agostino-Hit "L»Amour Toujours" für ihre Parole "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!". Eine bundesweite Abfrage ergab mindestens 389 Vorfälle zwischen Oktober 2023 und Juli 2024. Der erste dokumentierte Vorfall fand im Oktober 2023 in Mecklenburg-Vorpommern statt, doch das Lied war bereits länger in Neonazi-Kreisen bekannt. Erst im Mai 2024 wurde ein öffentliches Video aus einer Bar auf Sylt veröffentlicht, das die Verwendung des Liedes zeigt.

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In ganz Deutschland kommt es immer häufiger vor, dass die rechtsextreme Parole "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!" zur Melodie des bekannten Gigi D»Agostino-Hits "L»Amour Toujours" gesungen wird. Dies ergab eine umfassende Abfrage der NDR-Medienredaktion ZAPP bei allen Landeskriminalämtern, dutzenden Staatsanwaltschaften und dem Berliner Register, einer Meldestelle für Diskriminierung und Ausgrenzung. Zwischen Oktober 2023 und Anfang Juli 2024 wurden insgesamt mindestens 389 Vorfälle gemeldet.

Der erste öffentlich dokumentierte Vorfall ereignete sich Mitte Oktober letzten Jahres in Bergholz, Mecklenburg-Vorpommern. Jedoch war das Lied bereits in Neonazi-Kreisen im Umlauf, wie ZAPP-Informationen zufolge vermuten lassen. Bis Ende Mai dieses Jahres, als ein Video aus der Pony-Bar auf Sylt an die Öffentlichkeit gelangte, gab es mindestens 70 weitere Vorfälle dieser Art in Deutschland. Seitdem der Skandal bekannt wurde, ist die Zahl der gemeldeten Fälle drastisch angestiegen, auf mindestens 260.

Die meisten gemeldeten Vorfälle ereigneten sich dabei in Nordrhein-Westfalen (mindestens 96), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 50 Fällen. Auch in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wurden jeweils mindestens 29 Vorfälle gemeldet. Durch Abfragen bei Staatsanwaltschaften konnten für Bayern und Sachsen jeweils 26 Fälle bestätigt werden, während es in Baden-Württemberg 15 waren.

Eine genaue Anzahl der Vorfälle kann aufgrund unzureichender behördlicher Auskünfte nicht angegeben werden. Viele Behörden geben an, dass sie derartige Vorgänge nicht systematisch erfassen, und einige machen keine genauen Zeit- oder Ortsangaben zu den Vorfällen. Die Pressestelle der Berliner Polizei, die für Anfragen bezüglich des LKA zuständig ist, sowie einige wenige Staatsanwaltschaften, wie zum Beispiel in Thüringen, haben keine Angaben gemacht.

Die von ZAPP erfassten Zahlen stellen somit nur die Spitze des Eisbergs dar. Es ist anzunehmen, dass die tatsächliche Zahl der nicht gemeldeten oder unbekannten Fälle weitaus höher liegt.


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