Unrecht an Gehörlosen in Hamburg endlich anerkannt!
| Quelle: GRÜNE Bürgerschaftsfraktion
Gehörlose Menschen haben an Hamburger Bildungseinrichtungen über Jahre hinweg gravierendes Unrecht erlitten - insbesondere durch das gewaltsam durchgesetzte Verbot von Gebärden und den Zwang zur Lautsprache. In einer Sitzung des Sozialausschusses, die simultan in Gebärdensprache gedolmetscht wurde, schilderten Betroffene eindringlich ihre Erfahrungen.
Die Fraktionen von SPD, CDU, Grünen und Linken haben einen gemeinsamen interfraktionellen Antrag eingebracht, der das erlittene Unrecht anerkennt und sich für die Einführung eines Entschädigungsfonds auf Bundesebene sowie für landesrechtliche Erleichterungen bei der Leistungsgewährung einsetzt. Zudem wird eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Umgangs mit gehörlosen Menschen in den Hamburger Bildungseinrichtungen initiiert.
Über diesen interfraktionellen Antrag wird die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer heutigen Sitzung abstimmen.
Kathrin Warnecke, Sprecherin für Inklusion der Grünen Fraktion Hamburg, äußerte sich dazu: »Auch an Hamburger Schulen haben Gehörlose lange Zeit unter dem Gebärdensprachverbot gelitten. Sie mussten noch bis in die 1990er-Jahre im Schulalltag auf Gebärden verzichten und hatten kaum Möglichkeiten, sich auszudrücken und mit anderen in Kontakt zu treten. Die Spuren dieses Unrechts ziehen sich durchs ganze Leben: Wer am Schulalltag nicht gleichwertig teilnehmen kann, dem bleiben Bildung und Lebenschancen verwehrt.«
Sie fügte hinzu: »Das Leid der gehörlosen Menschen ist viel zu lange nicht anerkannt worden. Als Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft bitten wir die Betroffenen nun um Entschuldigung für die erlittene Gewalt. Wir setzen uns dafür ein, dass ihre Perspektive stärker berücksichtigt wird und bringen eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Situation an Hamburger Schulen auf den Weg. Gehörlose Menschen sind selbst die besten Expert*innen in eigener Sache. Ihre Perspektive soll daher ebenso wie die der Deaf Studies einbezogen werden. Zudem sollen Möglichkeiten für bessere Unterstützung und Hilfe geprüft werden.«
Auf Bundesebene wird sich Hamburg ebenfalls für notwendige Veränderungen einsetzen.
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