// IN KÜRZE
Von Januar bis Ende August 2023 wurden in Hamburg nur 2868 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und 52 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen, weist darauf hin, dass trotz einer möglichen Steigerung der Genehmigungen im vierten Quartal die aktuelle Situation alarmierend ist. Hohe Baustellenkosten, gestiegene Zinsen und übermäßige Bürokratie erschweren den Bau bezahlbarer Wohnungen. Soziale Vermieter fordern, diesen Bau als überragendes öffentliches Interesse zu betrachten.
Verbandsdirektor Andreas Breitner (Foto: © VNW)
In Hamburg wurden von Januar bis Ende August 2023 lediglich 2868 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Im Vergleich zu den Genehmigungen aus dem Jahr 2022 ergibt sich sogar ein alarmierender Rückgang von 52 Prozent.
Andreas Breitner, der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), kommentiert die Situation: "Auch wenn erfahrungsgemäß die Genehmigungszahlen im vierten Quartal eines Jahres steigen, so belegen die aktuellen Angaben die seit längerem befürchtete Entwicklung." Die hohen Baukosten, gestiegene Zinsen und eine ausufernde Bürokratie erschweren es, neue und vor allem bezahlbare Wohnungen zu schaffen.
Breitner fordert eine Priorisierung des Wohnungsbaus seitens der Bundesregierung: "Wir brauchen Vorfahrt für den Wohnungsbau. Die Bundesregierung muss die Errichtung bezahlbarer Wohnungen Vorrang einräumen und diese als »überragendes öffentliches Interesse» behandeln." Er schlägt vor, eine ähnliche Generalklausel im Baurecht einzuführen wie beim Erneuerbare-Energien-Gesetz, das Windkraftprojekte priorisiert.
Der VNW vertritt in Hamburg und Umgebung 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften, die insgesamt rund 775.000 Wohnungen verwalten. Rund 1,5 Millionen Menschen leben in diesen Wohnungen, deren durchschnittliche Nettokaltmiete bei 6,59 Euro pro Quadratmeter liegt.